In der aktuellen Zeit, geprägt von höheren Zinssätzen und trotzdem in vielen Nachfolgefällen immer noch signifikanten Unternehmenswerten, stehen viele Unternehmer vor der Herausforderung die externe Unternehmensnachfolge abgebildet zu bekommen. In diesem Kontext gewinnt das Verkäuferdarlehen aktuell zunehmend als Finanzierungsbaustein an Bedeutung. Das Verkäuferdarlehen bietet eine Möglichkeit der Optimierung, insbesondere wenn es um die Finanzierung von Teilbeträgen, wie etwa dem in der Transaktion enthaltenen Immobilienwert, geht. Die Komponente Immobilienwert ist in diesem Zusammenhang nur ein Beispiel, da das Darlehen auch für die weiteren Kaufpreiskomponenten eingesetzt werden kann.
Vorteile des Verkäuferdarlehens
Das Verkäuferdarlehen ermöglicht es dem Käufer, einen Teil des Kaufpreises nicht sofort, sondern in Raten zu begleichen. Bis hier besteht eigentlich keine Abweichung zu einem Bankdarlehen. Jedoch kann das Verkäuferdarlehen besonders vorteilhaft sein, wenn die finanziellen Mittel des Käufers begrenzt sind und/oder die Banken bei der Finanzierung des Hauptteils der Transaktion aus unterschiedlichsten Gründen zurückhaltend sind.
Abwägung der Optionen
Allerdings ist ein Verkäuferdarlehen nicht immer die ideale Lösung. Viele Verkäufer wünschen sich die Realisierung des Verkaufspreises direkt und in voller Höhe auf dem Konto, um finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. In einem solchen Fall hilft auch das Verkäuferdarlehen nicht weiter. Es sein denn, der Verkäufer setzt das Darlehen nur mit einem Teilbetrag im Übernahmeprozess ein und ein Großteil der Finanzierung kommt über die finanzierenden Banken. Zudem müssen beide Parteien (Käufer und Verkäufer) die damit verbundenen Risiken und Verpflichtungen genau abwägen.
Fazit
In gewissen Konstellationen kann das Verkäuferdarlehen eine hilfreiche Option sein, um den Verkauf zu realisieren. Es bietet nicht nur finanzielle Flexibilität, sondern kann auch den Weg für eine erfolgreiche Übergabe ebnen. Unternehmer sollten sich bei Notwendigkeit daher eingehend mit diesem Instrument auseinandersetzen. So kann der Unternehmensverkauf auch in herausfordernden Zeiten gelingen. In den letzten Wochen und Monaten haben wir die Erfahrung gemacht, dass dies auch bei den finanzierenden Banken in gewissen Fallkonstellationen auf Offenheit und Unterstützung trifft, da es dadurch andere Möglichkeiten der Finanzierung gibt und natürlich auch die Risikoverteilung eine andere ist als im Fall der Vollfinanzierung durch ein Institut. Wir wollten mit diesem Beitrag auf das Werkzeug „Verkäuferdarlehen“ bei Finanzierungsprojekten im KMU-Bereich hinweisen, gerade weil es unserer Meinung nach in den Zeiten der Niedrigzinsphase etwas an Bedeutung verloren hat, was sich gerade wieder ändert.